METIS Lecture 2024
Die Partner von METIS laden herzlich zur fünften METIS Lecture, am Donnerstag, 28. November 2024, 14 Uhr (st) ein.
Anmeldung werden bis Mittwoch, 27. November unter metis-online@hu-berlin.de erbeten.
Alte Barrieren oder neue Veränderungen? Gender im mathematischen Exzellenzcluster
Mit Dr. Anna Ransiek
Einführung von Dr. Verena Namberger, stellvertretende zentrale Frauenbeauftragte der HU Berlin
Die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Mathematik ist an den deutschen Hochschulen bisher nicht erreicht worden. Obwohl der Frauenanteil bei den Studienanfängern seit Jahren paritätisch ist, nimmt er mit jeder akademischen Karrierestufe stetig ab. Mathematikerinnen sind in akademischen und wissenschaftlichen Spitzenpositionen nach wie vor unterrepräsentiert, der "leaky pipeline"-Effekt ist in diesem Bereich nach wie vor weit verbreitet. Was sind die Ursachen und Mechanismen, die zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in der Mathematik beitragen können? Inwiefern spielen Wissenschaftler in Führungspositionen eine Rolle als Gatekeeper bei der Schaffung von Karrierehindernissen für Doktorandinnen und Postdocs? Diese Fragen wurden im Rahmen eines soziologischen Forschungsprojekts innerhalb eines mathematischen Exzellenzclusters untersucht, das sich auf den Zugang zu einem Spitzenforschungsumfeld in verschiedenen Karrierestadien und auf Karriereentscheidungen von Nachwuchswissenschaftlern an wichtigen Übergangspunkten konzentrierte.
In diesem Vortrag wird Anna Ransiek ausgewählte Projektergebnisse vorstellen, die auf einer Vielzahl von halbstrukturierten Interviews mit Gatekeepern beruhen. Sie wird Denkweisen und Verhaltensweisen aufzeigen, die sich letztlich auf die wissenschaftliche Karriere von Frauen auswirken können, und Einblicke geben, die über den Exzellenzcluster hinaus für die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in der Wissenschaft relevant sind.
Anna Ransiek
Anna Ransiek ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Gender Studies in Mathematics an der FU Berlin, die derzeit am Projekt "MATH+ als Forschungsobjekt" beteiligt ist. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Geschlechterdynamik im akademischen Umfeld, insbesondere in MINT-Disziplinen. Sie promovierte in Soziologie an der Universität Göttingen mit einer qualitativen Studie zu Rassismuserfahrungen in Deutschland. Von 2015 bis 2019 war sie an interdisziplinären Forschungsprojekten beteiligt, unter anderem an einer Verbundstudie zur geschlechtsbezogenen Sozialisation in der Kindheit an den Universitäten Göttingen und Osnabrück sowie an einem Projekt zur effektiven transdisziplinären Forschung am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Sie hat Vorlesungen zu qualitativen Forschungsmethoden, Gender Studies und Soziologie an der Universität Göttingen gehalten und war Gastdozentin an der Tumaini University in Iringa, Tansania. Darüber hinaus leitet sie Praxisseminare zu diversitätssensibler reflexiver Forschung für Studierende der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Frankfurt a. M. und der Alice-Salomon-Fachhochschule in Berlin.
Bitte melden Sie sich bis Mittwoch, 27. November, bei metis-online@hu-berlin.de an, um eine Zoom-Einladung zu erhalten.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsbeitrag auf METIS
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.